Mittwoch, 10. Mai 2017

[Rezension aus dem Archiv] Greatcoats - Blutrecht von Sebastien de Castell

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Titel: Blutrecht
Reihe: Greatcoats
Autor: Sebastien de Castell
Genre: Fantasy
Erscheinungsdatum: 12.05.2014
Seiten: 448
Verlag: Piper
Format: Klappenbroschur
ISBN-13: 978-3-492-70321-5
Originalpreis: 16,99€

Kurzbeschreibung: 
IHR NAME steht für das Gesetz 
IHR SCHWERT kämpft für Gerechtigkeit 
IHR WILLE beschützt die Schwachen 

Sie sind die »Greatcoats«, die fahrenden Richter des Königs. Doch der König ist tot und das neue Regime kennt weder Gesetz, noch Gerechtigkeit, noch Ehre: 
SIE SIND VERRÄTER. DIEBE. MÖRDER. 
Doch ihre letzte Mission kann sie zu Helden machen. 

Meinung:
Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch. Der Klappentext lässt auf einen Fantasyroman schließen, der nicht weinerlich ist, sondern heroisch. Keine Gänseblümchenfantasy. Diese Erwartungen hat das Buch auch vollkommen erfüllt. Es geht düster zu in Tristia. Die Greatcoats, unter ihnen Falcio, der Protagonist, suchen die sogenannten Charoite des ermordeten Königs. Sie sind nirgends willkommen, aber versuchen jedem zu helfen. Sie treten für die Gerechtigkeit ein. Und sie sind sehr glaubwürdig, zumindest die Greatcoats an sich. Ich mag die Ideale, für die sie eintreten, und ich finde die Idee cool. Ich mag die gesamte Hintergrundgeschichte und die Welt. Alles wirkt sehr lebendig und man fühlt sich wirklich als wäre man direkt mit dabei.

Düster und actionreich, besser kann man es kaum beschreiben. Das Buch reißt mit und die Handlung wechselt rasch. Nur selten gibt es Ruhepausen. Auch wird das Buch unterteilt in Gegenwart und Vergangenheit, denn immer wieder wird Falcios früheres Leben aufgedeckt. Und diese Rückblicke passen immer perfekt und sind selten nervig, nur gegen Ende hin, wo man natürlich wissen will, was in der Gegenwart geschehen wird. Im Großen und Ganzen steckt das Buch voller Kämpfe und Intrigen, die Falcio selbst oft nicht einmal begreift, aber auch Humor hat es zu bieten.

Mein Problem war Falcio. Ich bin mit ihm nicht richtig warm geworden. Ich mag es wie er sich ab und zu an das Publikum persönlich wendet oder auch Kampftechniken im Voraus erklärt. Das ist wirklich cool geschrieben, aber auf der anderen Seite verstehe ich ihn manchmal nicht und außerdem ist er sehr distanziert. Mit seinen Freunden Kest und Brasti kam ich da viel besser klar. Die habe ich zwischenzeitlich sogar vermisst. Auch sind mir manche seiner Handlungen etwas seltsam vorgekommen, vor allem als es um eine Frau ging, die Falcio zwar schon einmal getroffen hatte, aber sich nicht an sie erinnern konnte, und sich dann später schuldig fühlte, weil er nicht bei ihr blieb, obwohl sie nur eine Nacht miteinander verbrachten. Im Endeffekt hatte das keine Auswirkung, auch wenn es natürlich noch für Band 2 wichtig werden könnte. Ich war auf jeden Fall verwirrt und nicht ganz überzeugt. Aber als Anführer der Greatcoats war er ansonsten ein toller Kerl und er hätte mehr Potenzial gehabt. Die meisten Charaktere fand ich generell aber gelungen und tiefgründiger als ich erwartet hätte. Besonders die Geschichte um den ermordeten König Paelis hat mir sehr gut gefallen.

Das Ende fand ich etwas wirr. Da ging es drunter und drüber und man ist kaum hinterher gekommen, auch wenn ich die Aufdeckungen sehr nachvollziehbar und gut inszeniert fand. Ich hatte allerdings fast schon befürchtet, dass gar nicht mehr herauskommen würde, was es mit den Charoite des Königs auf sich hat. Das fand ich auch ein wenig seltsam. Dass die Greatcoats zwar nach den Charoite suchen wollten, aber eigentlich nur selten einen Gedanken daran verschwendeten.

Der Schreibstil war wie gesagt sehr entgegenkommend, auch wenn ich mich erst einmal daran gewöhnen musste, denn für das Setting hätte ich erwartet, dass die Sprache eher mittelalterlich ausfällt. Gerade für solch einen düsteren, männlichen Roman hatte ich außerdem schlimmere Ausdrücke und Redewendungen erwartet, aber ich finde es gut, dass es sich dann doch in Grenzen hält.

Fazit: 
Bis auf meine zwischenzeitliche Verwirrtheit fand ich das Buch aber ganz gut. Es liest sich locker und ist nicht langweilig. Die Handlung springt hin und her und hat es in sich. Gute Kämpfe und gute Hintergrundgeschichten, aber auch das Setting ist genial. Ausbaufähig, aber durchaus ein solides Werk.

Gesamt: 3/5

Inhalt: 4/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 3/5
Schreibstil: 3/5

Geschrieben am: 09.09.14

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