Mittwoch, 3. August 2016

[Rezension aus dem Archiv] Die furchtlosen Vier von Gitty Daneshvari

Titel: Die furchtlosen Vier
Reihe: Das Geheimnis von Summerstone
Band: 1
Autor: Gitty Daneshvari
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 08.03.2010
Seiten: 304
Verlag: cbj
Format: Gebunden
ISBN-13: 978-3570135983
Preis: 14,95€ (als eBook 6,99€)

Kurzbeschreibung: 
An einem streng geheimen Ort, auf einem 70 Meter hohen Felsen, befindet sich Summerstone – das Phobinasium – eine ebenso exklusive wie geheimnisvolle Bildungseinrichtung. Verschwiegenheit ist eine Aufnahmebedingung. Die Lehrmethoden der Direktorin, Mrs Wellington, sind einzigartig. Und nur wenige Menschen wissen, was hier tatsächlich vor sich geht: Hier können Kinder das Fürchten ... verlernen! 

Madeleine, Lucy, Theo und Garrison haben Angst! Angst vor Spinnen, Insekten & Co., vor engen Räumen, vor dem Tod und sogar vor Wasser. Da kommt es schon mal vor, dass Madeleine nur mit Spraydose und Moskitonetz bewaffnet das Haus verlässt. Oder dass Theo stündlich überprüfen muss, ob seine Familie noch lebt. Es gibt nur einen Ausweg: das geheimnisvolle Phobinasium. Doch dort erwarten sie nicht nur schweißtreibende Prüfungen. Um endlich furchtlos zu werden, müssen die Vier das unglaubliche Rätsel von Summerstone lösen. Und das stellt sie vor ungeahnte Herausforderungen. … 

Inhalt:
Madeleine, Theo, Lulu und Garrison sind von Phobien geplagt. Als es überhand nimmt, schicken ihre Eltern sie ins Phobinasium, einer Schule, von der kaum einer weiß und die ihnen helfen könnte. Dort treffen sie auf Mrs. Wellington, die Schulleiterin, und stellen fest, dass alles anders ist, als sie erwartet hätten. Wie sollen sie ihre Ängste überwinden, wenn Mrs. Wellington ihnen alles andere beibringt – vorzugsweise über sich – als über ihre Ängste?

Erster Satz: 
In der Wildnis außerhalb von Farmington, Massachusetts 
(Die genaue Lage wird aus Sicherheitsgründen verschwiegen) 
Bitte richten Sie allen Schriftverkehr an: 
Postfach 333, Farmington, MA 01201 

Meinung: 
Das Cover hatte es mir angetan. Ein dunkles Schloss, vier Kinder und über ihnen fleischfressende Pflanzen. Sieht doch vielversprechend aus, nicht wahr? Der Titel ist außerdem in goldenen Lettern gedruckt. Die Kurzbeschreibung auf der Rückseite finde ich noch nicht sehr ansprechend, aber der Klappentext ist dafür gut genug. Der Klappentext auf der letzten Seite enthält kurze Informationen über die Autorin. Auch wird auf einer der letzten Seiten ein anderes Buch kurz vorgestellt, dass aber von einer anderen Autorin stammt. Die Schrift ist sehr gut zu lesen, schön groß. Auch schön gemacht ist, dass am Anfang eines Kapitels immer eine Phobie erklärt wird.

Die Handlung ist schlichtweg verrückt. Daneshvari schafft es sehr humorvoll zu schreiben und immer wieder Witz in ihren Roman zu bringen, ohne dass es erzwungen klingt. Anfangs lacht man noch über die Ängste der Kinder, dann über Mrs. Wellington und ihren Freund Schmidty. Ich war immer wieder überrascht von der Handlung. So etwas Verrücktes muss man sich erst einmal einfallen lassen, aber ein wenig vorhersehbar war das Ende dann doch. Ganz klar wird auch nicht alles. Was hat es nun mit Abernathy auf sich? Diese Frage wird überhaupt nicht beantwortet, obwohl er für die Geschichte doch ziemlich relevant zu sein scheint. Nicht nur diese Frage bleibt offen, denn ich habe mir des Öfteren so einige gestellt. Manche Dinge waren auch nicht von Bedeutung und wurden trotzdem erwähnt und warfen Fragen in meinem Kopf auf. Und besonders interessant hätte ich gefunden, wie das Treffen mit den Eltern am Ende abgelaufen wäre. Das Buch hatte deutlich mehr Potenzial als genutzt wurde.

Die Charaktere werden eigentlich auf ein paar Eigenschaften reduziert, worauf dann immer wieder angespielt wird. Bei Garrison konnte ich tatsächlich eine Entwicklung entdecken und natürlich haben die anderen Kinder sich im Laufe des Buches auch zusammengerissen, wenn es um ihre Ängste ging, aber in den Momenten, in denen sie ihren Ängsten direkt gegenüberstanden, waren sie unglaubwürdig. Mrs. Wellington fand ich dafür aber sehr tief und lustig und auch auf Schmidty trifft das zu. Nur die Kinder sind ein wenig blass geblieben. Stört zwar nicht für den Lesefluss, aber so werden sie eher zu Stereotypen.

Der Schreibstil ist gut gemacht, nur sollte die Autorin öfter einmal beschreiben, wer gesprochen hat. Zwar versucht sie immer im nächsten Satz die drei anderen Kinder nicken zu lassen oder in einem Antwortsatz den vorherigen Sprecher namentlich zu erwähnen, aber das kommt so oft vor, dass es nur nervig ist und gestelzt wirkt. Beschreibungen und wörtliche Rede werden oft genug abgewechselt und dieses Buch ist damit wieder eines der wenigen, bei denen mich die Beschreibungen auf Dauer nicht gelangweilt haben. Das Buch liest sich durchaus flüssig.

Ich habe für das Buch ziemlich lange gebraucht, wenn man bedenkt, dass es sehr kurz ist. Das lag zwar nicht nur am Buch, aber auch. Es hat mir schon Spaß gemacht das Buch zu lesen, besonders weil es mal etwas anderes ist, aber es hat eben vieles gefehlt, was meine Lesebegeisterung doch eingedämmt hat. Interessant fände ich aber eine Fortsetzung, die es tatsächlich geben soll.

Fazit: 
Wer mal einen etwas anderen Roman lesen will, wird hiermit gut bedient. Auch langweilig wird das Buch nicht so schnell, aber spannend würde ich es trotzdem nicht nennen. Für Kinder, die wenige Ansprüche an Charaktere und eine ausgefeilte, überdachte Handlung haben, ist dieser Roman sicherlich geeignet.

Gesamt: 3/5

Handlung: 3/5
Charaktere: 2/5
Lesespaß: 3/5
Gestaltung: 4/5
Schreibstil: 4/5
Preis/Leistung: 3/5

Verfasst am: 30.10.2010

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