Montag, 13. November 2017

[Rezension] Weltenspalter von Steven Harper

Titel: Weltenspalter
Autor: Steven Harper
Genre: Heroische Fantasy
Erscheinungsdatum: 21.08.2017
Seiten: 480
Verlag: Blanvalet
Format: Taschenbuch
ISBN-13: 978-3-7341-6100-1
Originalpreis: 9,99€

Klappentext: 
Da Trollblut in Danrs Adern fließt, ist er stets Außenseiter gewesen, und so ist die Verbannung wegen seiner Abstammung keine allzu harte Strafe für ihn. Besonders nicht, da Aisa – die Frau, die er liebt – ihn in die Heimat seines Trollvaters begleitet. In dem Reich unter den Eisenbergen angekommen, stoßen die beiden auf eine ungeheuerliche Verschwörung: Die Unterirdischen haben die Göttin des Todes eingekerkert, um Kraft aus den Seelen der Verstorbenen zu ziehen. Nur die magische Axt Weltenspalter kann sie befreien. Danr und Aisa brechen auf, um das Artefakt zu finden. Doch Weltenspalter vermag die Welt nicht nur zu retten. Diese Waffe kann sie auch vernichten … 

Meinung: 
Mittlerweile werden Bücher, in denen Orks oder Trolle nicht die Bösen sind, immer beliebter. Es gab da schon diverse Vorreiter, aber dieses Buch räumt mit den Vorurteilen noch einmal ordentlich auf und vermischt Gut und Böse. Was einem in diesem Buch erwartet, wird durch die Kurzbeschreibung zunächst noch gar nicht richtig klar, die leider etwas arg vage gehalten ist. Aber der Autor spielt hier sehr schön mit den klassischen Völkern der Fantasy.

Denn mit Danr stellt Harper uns einen Charakter vor, der sowohl Mensch als auch Troll ist – und damit zwischen Stanen und Sippen steht. Zunächst lernen wir den Protagonisten und seine Ausgangssituation langsam kennen. Es dauert über hundert Seiten bis die Geschichte endlich ins Rollen kommt. Bis dato wirkt alles ein wenig überladen und man kann die ganzen Informationen nicht richtig zusammensetzen. Danach nimmt der Roman aber an Fahrt auf und der Spannungsbogen steigt – und man hat nunmehr das Gefühl, durch die Ereignisse durch zu hetzen, bis auf wenige Augenblicke. Trotz des wechselnden Tempos, schafft Harper es aber, den Leser durchaus auch zu schocken. Für meinen Geschmack ging alles trotzdem etwas zu chaotisch zu und gegen Ende hin wurde es recht klischeehaft und war auch frühzeitig vorhersehbar. Interessant fand ich allerdings, dass es hier zwei wichtige Handlungsstränge gibt, die Danr und seine Gefährten verfolgen müssen – wobei sie sich entscheiden müssen, welchem sie folgen wollen.

Danr ist gleichzeitig eine naheliegende, aber auch schwierige Identifikationsfigur. Ich konnte ihn ehrlich gesagt nicht recht leiden, auch wenn das Buch ohne seine Eigenarten nicht funktioniert hätte. Er jammert viel, zweifelt pausenlos an sich und hält auch nicht wirklich viel von sich. Das erzeugt natürlich sofort das nötige Bild, das dem Roman zugrunde liegt: Er scheint einfach nirgendwo hinzugehören. Wenn man davon absieht, dass sein Name auch so ziemlich der einzige ist, den man nur mit Mühe aussprechen kann, hat er mir das Lesen doch verleidet. Auch mit Aisa, der zweiten Perspektivträgerin, wurde ich nicht warm. Dafür fand ich aber beide Charakterentwicklungen im Laufe der Geschichte sehr gut ausgearbeitet, auch wenn sie die eigentliche Handlung manchmal zu stark in den Hintergrund gedrängt haben. Aber deshalb ist es auch nicht High Fantasy, sondern Heroische Fantasy.

Harpers Schreibstil ist sehr schlicht und gleichzeitig mit vielen eigenen Begriffen angereichert. Er bedient sich hier stark mythologischer Vorlagen. So gibt es zum Beispiel „Die Drei“, die den griechischen Moiren und germanischen Nornen nachempfunden sind. Ebenfalls gibt es eine eigene Götterwelt, durch die auch die Redewendungen bestimmt werden. Diese Elemente sind im ersten Moment etwas erschlagend, auf lange Sicht aber eine schöne Ausgestaltung, um der Geschichte mehr Leben einzuhauchen.

Wirklich begeistert bin ich vom dem Roman im Nachhinein nicht. Für meinen Geschmack wirkt er viel zu konstruiert. Man kann vieles vorhersehen und dadurch, dass mich die Charaktere nicht gereizt haben, auch wenn sie eigentlich gut ausgearbeitet sind, gab es keinen richtigen Anknüpfpunkt für mich. Dass Gut und Böse hier auf den Kopf gestellt und durcheinandergewirbelt werden, fand ich wiederum gut, auch wenn es am Ende dann doch ein bisschen Schwarz und Weiß wurde. Dennoch feiere ich Harper für ein ganz besonderes Schockelement, das er in den Roman eingebaut hat und mit einem wichtigen Nebencharakter zu tun hat.

Fazit: 
„Weltenspalter“ lädt in eine mythisch geprägte Welt ein, die verschiedene Fantasyvölker auf neue Art präsentiert. Die Charaktere haben dabei alle ihr Päckchen zu tragen und dies dominiert auch den Roman. Trotzdem gibt es auch eine Quest zu erfüllen. Insgesamt ist es ein solider Fantasyroman.

Inhalt: 3/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 3/5
Schreibstil: 4/5

Gesamt:

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Love checking out your blog! These look like great books to try! Thanks for the share.
Scarlett

Gwee hat gesagt…

Thank you!
It's really good, if you want something different from the normal stuff. :)

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