Donnerstag, 15. Februar 2018

[Rezension] Layers von Ursula Poznanski

Titel: Layers
Autor: Ursula Poznanski
Sprecher: Jens Wawrczeck
Genre: Thriller, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 17.08.2015
Hörzeit: 12 Stunden, 45 Minuten
Verlag: der Hörverlag
Format: Hörbuch
Fassung: Ungekürzt
ISBN-13: 978-3-8445-1935-8
Originalpreis: 14,99€

Kurzbeschreibung: 
Dorian lebt auf der Straße und steckt so richtig in der Klemme: Er fühlt sich von der Polizei verfolgt. Unverhofft hilft ihm ein Fremder und versteckt ihn in einer Villa, wo Dorian Kleidung, Essen und sogar Schulunterricht erhält. Doch umsonst ist nichts im Leben. Als Gegenleistung soll er geheimnisvolle, versiegelte Werbegeschenke verteilen. Als Dorian eines der Geschenke für sich behält, gerät sein Leben in Gefahr. 

Meinung: 
Wenn man sich das Cover genau ansieht, passt es– wie üblich – inhaltlich perfekt zu Poznanskis Roman, auch wenn die Thematik auf den ersten Blick nicht gleich zu erahnen ist. Da das Hörbuch quadratisch ist, sieht man hier leider wenig von den wichtigen Randelementen. Da ich die Bücher der Autorin sehr schätze, habe ich dieses Hörbuch angefangen, ohne vorher den Klappentext zu lesen. Ich persönlich finde das Buch im Nachhinein spannender ohne Klappentext, weil der doch sehr weit in die Geschehnisse hineinreicht.

Wie üblich schwingen auch in diesem Roman viele gesellschaftskritische Elemente mit. Als obdachloser Jugendlicher bringt der Protagonist bereits die besten Voraussetzungen für Konfliktpotenzial mit. Dennoch würzt Poznanski das Ganze noch einmal mit einer Prise Spannung und spinnt ein unglaubliches Netz um Dorian. Macht und wie man sie nutzen kann, ist dabei nur ein Aspekt, der im Roman aufgegriffen wird. Durch die Layers kommt außerdem noch eine moderne Technikkomponente dazu. Generell spinnt die Handlung ein interessantes Psychospiel um Dorian. Obwohl die Plotstränge sehr verwickelt sind und die Ereignisse überwiegend nicht vorhersehbar, erreicht das Buch trotzdem nicht Poznanskis übliches Niveau. Es wirkt einfach viel konstruierter als sonst und dadurch kann einen die Handlung nicht so mitreißen. Aber teilweise war das Buch zwischendrin auch sehr langatmig. Wer Poznansikis Romane bereits kennt, wird auch mit der obligatorischen Liebesgeschichte rechnen, die hier leider wirklich furchtbar inszeniert wird. Sie wirkt völlig aufgesetzt und ist auch irgendwie unnötig.

Ich konnte mit Dorian leider überhaupt nichts anfangen und dementsprechend schwer ging es mir auch mit dem Roman. Er hat zwar eine ausgefeilte Hintergrundgeschichte, durch die man ihn gut versteht, aber er ist extrem naiv, was für den Plot auch notwendig ist, ihn aber nicht gerade sympathisch und vor allem nicht sehr nachvollziehbar macht. Von den meisten anderen Charakteren bekommt man auch eher wenig mit und baut dadurch nur schwer Bindungen auf. Allerdings macht auch das im Rahmen der Geschichte Sinn. Wirklich anstrengend war aber nicht nur Dorians Naivität, sondern auch die der anderen Jugendlichen. Man kann ja letztendlich sagen, was man will, aber wer auf der Straße leben muss, sollte doch ein wenig Skepsis besitzen und nicht jedem blind vertrauen, der einem ein wenig Nettigkeit entgegenbringt. Sie sind zwar nur Jugendliche, aber das heißt auch nicht, dass sie die Intelligenz eines Brotkrumen haben sollten, auch wenn das jetzt vielleicht etwas harsch ausgedrückt ist.

An Pozanskis Schreibstil oder Wawrczecks Inszenierung gibt es wiederum nichts auszusetzen. Wawrczeck hat ja bereits andere Hörbücher der Autorin gesprochen und schafft es auch diesmal, dem Protagonist und dessen Umfeld Leben einzuhauchen und greifbar zu machen. Poznanski wiederum bleibt auch in diesem Roman bei ihrer handlungsfokussierten Schreibweise. Ein Ereignis reiht sich an das nächste und sie schafft es durchaus, das Kopfkino beim Leser anzuknipsen. Etwas schade ist wiederum, dass die Handlung sehr erzwungen wirkt wie ein Bauplan, den man Schritt für Schritt durchführen muss, wenn man das ganze Kartenspiel nicht ineinander zerfallen lassen will.

Obwohl es einige Kritikpunkte an dem Roman gibt, ist er dennoch nicht durch und durch schlecht, nur einfach nicht so gut wie man es von Poznanski gewohnt ist. Die Handlung ist durchdacht und letztendlich spannend. Das Thema mag vielleicht nicht so brisant diskutiert sein wie in ihren anderen früheren Werken, ist aber dennoch interessant. Dorian ist ein etwas anderer Protagonist, der mit seiner Naivität leider nicht glänzen kann, aber dafür gibt es viele Wendungen, die den Leser nie ganz durch den Wirrwarr an Lügen und Intrigen blicken lassen.

Fazit:
„Layers“ hat ganz klar identifizierbare Elemente, die in keinem Roman der Autorin fehlen dürfen. Leider scheint die Geschichte dennoch nicht ganz konsistent zu sein und ihr Protagonist kann nicht ganz überzeugen.

Inhalt: 3/5
Charaktere: 3/5
Sprecher: 4/5
Hörspaß: 3/5

Gesamt:

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